Ein etwas ungewöhnlicher Tag.
Alles war im Vorfeld durchdacht worden.
Durch sieben Veranstaltungen fühlten
wir uns mittlerweile als Ver-
anstaltungsprofis.
Was konnte uns schon passieren –
Hatten wir doch in diesen
sieben vorangegangenen 12h-Läufen
soviel Erfahrung gesammelt.
Doch dann kam eins zum anderen.
Wir wollen uns nicht beklagen. Wir sind
nur ein kleines Team, dass
in regelmäßigen Abständen einige
Verrückte am See versammeln und
diese verwirrten Sportler immer wieder
auf eine Runde von 1,35 km schickt.
Durch die sich ständig veränderte
Lage haben wir uns dann recht spät ent-
schlossen, den Lauftag doch stattfinden
zu lassen.
Es kostete einige Anrufe beim Landkreis
Cloppenburg um die Bedingungen
zu besprechen.
Schließlich ist Corona-Zeit. Und wir
sind der Meinung, dass wir dieses
kleine Mistvieh nicht unterschätzen
sollten.
Der nette Herr gab dann die Bedingungen
vor:
30 Teilnehmer
keine VP in Selbstbedienung – die
Teller müssen vom VP-Team gefüllt werden.
Masken – ne. Brauchen wir nicht, weil
draußen.
So einfach hatte ich mir das jetzt
nicht vorgestellt.
So wurde dann fix die Anmeldung
geschlossen. Bei näherer Betrachtung waren es
dann schon 32 Teilnehmer. Unsere
Erfahrung zeigt, dass eh noch die eine und andere
Absage kommt.
Schlagartig kamen etliche Anfragen –
und es wurde eine Warteliste eröffnet.
Nochmals kurze Absprache mit dem
Ergebnis, dass wir auf eine Maskenpflicht
bis zum Start und während der
Siegerehrung bestehen werden.
Einfach aus Sicherheit – und um auch
dieses so wichtige Thema immer präsent
zu halten. Hier gab es auch keinerlei
Einsprüche seitens unserer Gäste.
Dann war der Tag endlich da. Ich liebe
diese Aufregung, einige Hausgäste sind
schon Freitag eingetroffen. Unsere
Läufergemeinde fühlt sich immer wie
eine große Familie an.
Aufbau verläuft schon fast
professionell flott.
Als die Läufer nach und nach
eintrudelten, bin ich sehr froh, dass wir auf die
Masken bestanden haben, denn sie
erinnerten uns daran, dass wir in einer etwas
ungewöhnlichen Zeit leben. Freunde,
Laufkumpels die man lange nicht ge-
sehen hat möchte man am liebsten
knuddeln. Doch dieses Stück Stoff bremst
uns aus und setzt ein klares
Abstandssignal.
Ab hier lief es wie auf einem ganz
normalen RFF-Lauf. Es wurde geflitzt, gewalkt,
gelacht, geschwatzt, gegessen,
getrunken, geruht und vor allem geschwitzt.
Die Stimmung unter den Sportlern und
VP`lern war großartig. Ich hörte mehrfach:
„Das ist die erste Veranstaltung in
diesem Jahr für mich – toll, dass sie stattfindet.“
Hach – Kinners. Da wussten wir, dass
wir alles richtig gemacht hatten.
Innerhalb der ersten Stunden erfuhren
wir, dass zwei unserer Läufer heute ihr
Marathondebüt versuchen wollten.
Diese zwei gehören zu unseren ganz
besonders treuen Lauffreunden.
Seit dem ersten Start sind sie dabei.
Nur ein einziges Mal haben sie gefehlt.
Die Familie Garkakov ist ein fester
Bestandteil unseres Laufes.
Juri und Nadine hatten sich für unsere
Laufrunde entschieden, weil „es der schönste
Lauf ist, den wir kennen.“ Holla die
Waldfee, das hören wir doch extrem gern.
Nadine musste nach 15 km kämpfen. Zu
schnell unterwegs, vllt etwas zu nervös.
Rita kümmerte sich um sie, beruhigte
sie, brachte sie auf ein ruhiges Tempo.
Nadine fing sich und lief völlig frei,
lächelnd, locker ihre Runde.
Nach 6 Stunden hatte sie nicht nur
ihren Marathon in der Tasche – sondern war
auch noch die 1. Frau vom 6h-Lauf –
9:00 Start. Ihr Partner Juri schaffte ebenfalls
sein Ziel und hatte das Glück, dass
seine Ohren ein Grinsen in der Runde ver-
hinderte.
Dann erfuhren wir, dass wir einen
dritten Marathonneuling hatten.
Ansgar Peter wurde von Uwe-Heinz zu den
42 magischen Kilometer geführt.
Ich muss sagen: Wir sind unglaublich
stolz, dass diese drei sich unser kleines
Laufevent für ihre Marathongeburt
ausgesucht haben.
Die nächsten Stunden vergingen wie im
Flug. Sonnenschein, gute Laune – das
was wir uns immer wünschen: Ein
schöner Tag am See.
Gegen 19:30 Uhr zog sich der Himmel
zusammen – es gab ein so starkes Ge-
witter, dass wir den Lauf um 20:00 Uhr
abgebrochen haben. Es gab Holz-
bruch an der Strecke, Bäume knickten
um. Die Sicherheit war nicht mehr
zu garantieren. Alle Läufer zeigten
sich einsichtig und so gab es eine etwas
ungewöhnliche und rustikale
Siegerehrung und Urkundenverleihung. Die
Laufgemeinschaft hat sich dann schnell
aufgelöst. Und unser traditionelles
Abschlussgrillen musste leider
ausfallen.
Dennoch sind wir mit einem guten und
zufriedenen Gefühl nach Hause ge-
fahren.
Danke an alle Läufer – ihr habt alle
eine tolle Leistung hingelegt.
Euch an die Vorgaben bezüglich der
Corona-Auflagen und unserer
Maskenpflicht gehalten.
Die einzelnen Leistungen und
Platzierungen finden ihr hier.
Der Termin für den RFF 9.0 steht schon
fest.
Es soll der 31.07.2021 werden. Das
dürft Ihr Euch dann schon mal
vormerken. Die Ausschreibung ist in
Arbeit.
Ein kleiner Nachtrag:
Ab RFF 8.0 werden wir immer wieder für
Leukin e.V. spenden.
Da dieser RFF etwas besonderes war,
haben wir nicht die große Werbe-
trommel für diesen Verein gerührt.
Dennoch sind einige Euronen für die
gute Sache zusammen gekommen.
Das genaue Ergebnis wird hier in Kürze
bekannt gegeben.
Wer Leukin noch nicht kennt:
Hier der Linke zur Website: http://www.leukin.net/